Die Hauptstadt Berlin ist bekannt für ihren pulsierenden Lebensstil, ihre kulturelle Vielfalt und den fortschrittlichen Geist, der sich in allen Lebensbereichen widerspiegelt. In den letzten Jahren hat eine Entwicklung besonders an Fahrt gewonnen: Lebensmittel-Lieferdienste, die den Einkauf von zu Hause aus ermöglichen. Während sich Online-Shopping in Berlin schon lange etabliert hat, war es vor allem die Corona-Pandemie, die dem digitalen Lebensmittelhandel einen enormen Schub gegeben hat. Doch auch nach dieser intensiven Phase bestellen viele Hauptstädterinnen und Hauptstädter weiterhin ihre Lebensmittel online, um Zeit zu sparen, Kontakte zu reduzieren und um sich einfach die Mühe des Supermarktbesuchs zu ersparen.
In diesem Beitrag werfen wir einen ausführlichen Blick darauf, welche Lebensmittel-Lieferdienste aktuell in Berlin aktiv sind, wie sie sich unterscheiden und welche Vor- und Nachteile das Bestellen von Lebensmitteln ins Haus hat. Wir werden den Fokus auch auf die mittlerweile berühmten Blitz-Lieferdienste wie Gorillas und Flink legen, die mit ultraschnellen Lieferungen für Aufsehen gesorgt haben. Und wir schauen uns die klassischen Onlineshops wie Rewe, Bringmeister oder Amazon Fresh an. Zudem gibt es weiter unten ein paar Tipps, worauf ihr achten solltet, damit euer Einkauf auch in Zeiten des Homeoffice, der knappen Zeitfenster und ggf. noch vorhandener Pandemiemaßnahmen reibungslos klappt.
Berlin ist nicht nur eine Stadt der Vielfalt, sondern auch ein Ort, an dem die Menschen permanent unterwegs sind. Zwischen Arbeit, Freizeit, Familie, kulturellen Events und dem oftmals chaotischen Verkehrsaufkommen in der Metropole kann ein Supermarktbesuch schnell zu einer anstrengenden Angelegenheit werden. Wer kennt das nicht: Nach Feierabend, wenn der Kopf bereits raucht, noch in einen überfüllten Markt huschen, um sich mit dem Nötigsten einzudecken. Dann noch in einer langen Schlange stehen, die Maske aufsetzen oder andere Schutzmaßnahmen beachten, und schließlich schwere Tüten oder Wasserkästen bis in den vierten Stock schleppen – nicht unbedingt ein entspannter Ausklang eines ohnehin schon stressigen Tages.
Gerade diese Faktoren – Stressvermeidung und Zeitgewinn – sind der Hauptanreiz, warum immer mehr Berlinerinnen und Berliner auf Online-Bestellungen von Lebensmitteln setzen. Der Einkauf lässt sich zeitlich viel flexibler gestalten, da die Bestellung bequem per App oder über die Website erledigt wird. Die Lieferzeit wird entweder individuell gewählt (bei klassischen Anbietern wie Rewe oder Bringmeister) oder erfolgt innerhalb von 10 bis 20 Minuten (bei den Blitz-Lieferdiensten Gorillas und Flink).
Als Großstadt bietet Berlin fast allen Lebensmittel-Lieferservices einen potenziell großen Kundenkreis. Das wiederum bedeutet, dass die verschiedenen Unternehmen hier gut miteinander konkurrieren und versuchen, durch Leistungen oder Rabatte auf sich aufmerksam zu machen. Das ist ein Vorteil für die Endverbraucher, denn so können wir aus einer großen Palette an Angeboten wählen. Für jeden Geschmack, jeden Geldbeutel und jeden Anspruch gibt es den passenden Lieferdienst.
Die Corona-Pandemie hat dem Online-Einkauf einen Turbo-Boost verliehen. Was vorher bereits vorhanden war, erhielt in den Zeiten der Lockdowns noch einmal einen gewaltigen Ansturm. Viele, die es früher nie in Erwägung gezogen hätten, in größerem Stil Lebensmittel online zu bestellen, haben sich mittlerweile daran gewöhnt. Zwar sind die extrem langen Wartezeiten, wie sie in den Hochphasen der Pandemie üblich waren, weitestgehend vorbei, doch die Gewohnheit, einfach und bequem das Nötigste nach Hause geliefert zu bekommen, ist geblieben.
Im Kern ist das Prinzip immer ähnlich: Die meisten dieser Services ermöglichen es euch, nahezu das komplette Sortiment eines Supermarktes online durchzustöbern und die gewünschten Waren in einen virtuellen Einkaufswagen zu legen. Ob frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Tiefkühlprodukte, Getränke oder Haushaltswaren – in der Regel findet ihr alles, was ihr sonst auch im Laden an der Ecke erwerben würdet.
Allerdings gibt es Unterschiede hinsichtlich der Auswahl: Wer ein riesiges Sortiment sucht, ist oft bei Anbietern wie Rewe Lieferservice, Bringmeister oder Amazon Fresh gut aufgehoben. Hier findet man ein sehr umfangreiches Sortiment, das teilweise sogar größere Bio- und Feinkost-Sortimente enthält. Die Schnelllieferanten wie Gorillas oder Flink hingegen führen eher eine Grundauswahl – jedoch immer noch ausreichend, um rasch eine Mahlzeit zuzubereiten oder sich mit Getränken einzudecken.
Eine Funktion, die mittlerweile bei vielen Anbietern integriert ist: Sollten bestimmte Produkte nicht verfügbar sein, könnt ihr schon während des Bestellvorgangs angeben, ob ihr ein Ersatzprodukt wünscht – und wenn ja, welches. Somit werdet ihr auch dann nicht enttäuscht, wenn euer bevorzugter Artikel ausverkauft sein sollte. Das ist besonders in Zeiten großer Nachfrage hilfreich, wenn bestimmte Basics wie Milch, Mehl oder Toilettenpapier (man erinnert sich an Hamsterkäufe) temporär knapp sein können.
Die klassischen Lieferdienste wie Rewe, Amazon Fresh oder Bringmeister arbeiten meist mit Zeit-Slots. Diese können eine Stunde oder zwei Stunden umfassen, seltener finden sich auch kürzere Intervalle. Der Preis dafür variiert: Wer unbedingt abends zwischen 18 und 20 Uhr beliefert werden möchte, zahlt in der Regel ein wenig mehr. Wer es einrichten kann, tagsüber zu Hause zu sein oder abends mehr Flexibilität zu haben, profitiert oft von niedrigeren Lieferkosten. Bei den Blitzlieferdiensten entfallen solche Zeitfenster – man bezahlt stattdessen meist eine geringe Liefergebühr oder einen Mindestbestellwert und kann im besten Fall in unter 20 Minuten mit der Ware rechnen.
Im Folgenden stellen wir euch die gängigsten und beliebtesten Lebensmittel-Lieferdienste in Berlin näher vor. Wir gehen dabei auf Besonderheiten, typische Lieferzeiten, Lieferkosten und das Warenangebot ein. Außerdem geben wir euch ein paar Tipps, wie ihr Rabatte oder Gutscheinaktionen finden könnt.
Slogan: „Faster than you“
Mit Gorillas hat vor geraumer Zeit ein rasanter Lieferdienst den Markt ordentlich aufgemischt. Das Versprechen: Lebensmittel innerhalb von durchschnittlich 10 Minuten bis an die Wohnungstür zu liefern. Dafür setzt Gorillas auf ein Netz kleiner Warenlager („Dark Stores“), die auf verschiedene Berliner Stadtteile verteilt sind. Die Fahrer – meist mit E-Bikes oder Lastenrädern ausgerüstet – müssen so nur kurze Wege zurücklegen, was die extrem schnellen Lieferzeiten ermöglicht.
Warenangebot:
Gorillas legt den Schwerpunkt auf frische Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Milchprodukte und eine solide Auswahl an Grundnahrungsmitteln. Auch Snacks, Tiefkühlprodukte und manchmal Nischenprodukte (zum Beispiel bestimmte Pflanzenmilch-Sorten) sind erhältlich, wenn auch die Breite des Sortiments nicht an große Supermarkt-Ketten heranreicht. Wer jedoch spontan Zutaten für ein Rezept oder ein schnelles Abendessen benötigt, wird im Normalfall fündig.
Lieferkosten und Gebühren:
Die Liefergebühr ist häufig niedrig (z.B. 1,80 Euro bis 2 Euro). Dafür gibt es meist keinen Mindestbestellwert, zumindest nicht in Höhe eines typischen Wocheneinkaufs. Das macht Gorillas besonders für die spontane „Mir fehlt noch die Milch!“-Situation interessant.
Vorteile:
Nachteile:
Slogan: „We deliver groceries in 10 minutes!“
Flink ist in vielerlei Hinsicht der direkte Konkurrent zu Gorillas. Auch Flink nutzt kleinere Warenlager in verschiedenen Berliner Stadtvierteln, um die Wege für die Lieferfahrenden so kurz wie möglich zu halten. Die Lieferzeiten liegen ebenfalls zwischen 10 und 20 Minuten. Viele Kundinnen und Kunden berichten von vergleichbaren Erfahrungen wie bei Gorillas – manchmal ist Flink einen Hauch schneller, manchmal etwas langsamer. In puncto Service und App-Funktionalität gibt es kaum Unterschiede.
Neukunden-Rabatt:
Flink bietet häufig Gutscheine oder Neukunden-Rabatte an. Beispielsweise könnt ihr über einen Refer-a-Friend-Link einen Rabatt auf eure erste Bestellung erhalten. Der Code im ursprünglichen Text lautete FLINK-RLJBP8N5 und verspricht 15 Euro für Neukunden. Diese Art von Aktionen kann variieren, also lohnt es sich, vor der ersten Bestellung einmal nach aktuellen Promotions zu suchen.
Warenangebot:
Flink konzentriert sich ebenfalls auf frische Lebensmittel des täglichen Bedarfs, darunter Obst, Gemüse, Brot, Milchprodukte, Getränke, Snacks und Fertiggerichte. Gelegentlich gibt es auch hier ein paar Bio-Produkte und einige Spezialitäten, allerdings nicht in derselben Bandbreite wie in einem Vollsortiment-Supermarkt.
Lieferkosten:
Die Liefergebühr ist vergleichbar mit der von Gorillas, meist im Bereich von 1 bis 2 Euro. Der Mindestbestellwert schwankt je nach Wohnbezirk, ist aber normalerweise für den typischen „kleinen“ Einkauf erschwinglich.
Vorteile:
Nachteile:
Rewe war einer der Vorreiter im Online-Geschäft mit Lebensmitteln in Deutschland und hat schon vor Jahren damit begonnen, einen eigenen Lieferservice zu etablieren. Mittlerweile ist dieser Service in Berlin weitläufig verfügbar und besticht durch sein großes Sortiment, das nahezu alles abdeckt, was man aus dem klassischen Rewe-Markt kennt.
Sortiment:
Neben frischem Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, vegetarischen und veganen Alternativen sowie Drogerieprodukten findet ihr häufig auch Aktionswaren, saisonale Angebote und ein breites Feinkost-Angebot. Ein weiterer Pluspunkt sind kleinere Verpackungseinheiten, die sich besonders für Single-Haushalte eignen – im Gegensatz zu manchen Discountern, bei denen Gemüse oder Obst oft nur in großen Beuteln erhältlich ist.
Lieferzeiten und Kosten:
Ihr könnt euch ein Zeitfenster auswählen, das in der Regel einen oder zwei Tage in der Zukunft liegt. Spontanbestellungen für denselben Tag sind beim Rewe Lieferservice oft nur in Ausnahmefällen möglich, sofern im Buchungssystem überhaupt entsprechende Slots offen sind. Die Gebühren variieren je nach Wochentag und Uhrzeit. Besonders beliebte Zeitfenster, zum Beispiel abends zwischen 18 und 20 Uhr, können etwas teurer sein. Wer allerdings flexibel ist oder zu Zeiten liefern lässt, in denen viele andere arbeiten, erhält oft günstigere Slots.
Vorteile:
Nachteile:
Amazon gehört inzwischen zu den Global Playern in nahezu allen Bereichen des Onlinehandels. Kein Wunder also, dass das Unternehmen mit Amazon Fresh auch in den Lebensmittelsektor eingestiegen ist. Berlin ist einer der wichtigsten Märkte für Amazon Fresh in Deutschland.
Sortiment:
Das Sortiment ist riesig und deckt praktisch alles ab, was man im Alltag benötigt: von frischen Produkten über Tiefkühlartikel bis hin zu Drogeriewaren und Tiernahrung. Spannend ist, dass man neben den klassischen Produkten auch auf eine Vielzahl von Marken aus aller Welt zugreifen kann. Wer also gerne neue kulinarische Dinge ausprobiert, kann hier manchmal seltenere Produkte entdecken, die in konventionellen Supermärkten weniger präsent sind.
Lieferzeiten:
Für Prime-Mitglieder bietet Amazon Fresh oft die Möglichkeit, noch am selben Tag zu liefern, wenn früh genug bestellt wird. Ansonsten ist die Lieferung am nächsten Tag in vielen Berliner Stadtteilen problemlos möglich. Ähnlich wie bei Rewe kann man Zeitfenster wählen, allerdings häufig in kleineren Intervallen.
Vorteile:
Nachteile:
Bringmeister war einst eng mit Edeka verbunden und bot das Edeka-Sortiment online an. Mittlerweile haben sich die Angebote etwas weiterentwickelt, und Bringmeister ist in vielen Teilen Berlins eine beliebte Alternative zu Rewe und Amazon Fresh.
Sortiment:
Sehr solide Grundauswahl an Lebensmitteln, Getränken und Artikeln des täglichen Bedarfs. Wer bevorzugt Edeka-Produkte kauft oder auf bestimmte Marken setzt, könnte bei Bringmeister glücklich werden.
Lieferzeiten:
Das System ähnelt dem von Rewe: Ihr bucht euch ein Zeitfenster an einem bestimmten Tag. Die Lieferzeiten können, je nach Auslastung, bereits am nächsten Tag stattfinden oder auch erst in ein paar Tagen. Auch hier lohnt es sich, früh zu buchen, wenn ihr einen bestimmten Termin bevorzugt.
Vorteile:
Nachteile:
In der Praxis zeigt sich: Gorillas und Flink versprechen, was man noch vor einigen Jahren für nahezu utopisch gehalten hätte – ein kompletter Einkauf, der innerhalb weniger Minuten ankommt. Möglich wird das durch viele dezentrale Lager, eigene Logistik- und Lieferflotten auf (E-)Fahrrädern und eine digitale Infrastruktur, die Bestellungen sofort an das nächste Lager weiterleitet. Die beiden Dienste bieten jedoch (noch) keine so große Sortimentsbreite wie klassische Supermärkte. Wer „groß“ einkaufen möchte, stößt bei Gorillas und Flink schneller an Grenzen. Diese Anbieter eignen sich daher besonders für spontane Einkäufe oder wenn man einzelne Artikel im Alltag vergessen hat und sich den Gang zum nächsten Laden sparen möchte.
Klassische Dienste wie Rewe, Amazon Fresh oder Bringmeister setzen dagegen auf umfangreiche Bestellmengen und planen die Lieferungen in größeren Zeitfenstern. Vorteil: Man kann locker den Wocheneinkauf planen, bekommt Kisten und schwere Getränkepacks geliefert und hat sehr viel Auswahl. Nachteil: Man muss ein wenig im Voraus buchen und kann nicht innerhalb von 10 Minuten mit der Lieferung rechnen.
Damit das Bestellen von Lebensmitteln online reibungslos klappt und ihr auch wirklich einen Mehrwert gegenüber dem stationären Einkauf habt, solltet ihr ein paar Punkte berücksichtigen:
Berlin unterscheidet sich von anderen Städten in Deutschland in vielerlei Hinsicht. Ein großes Thema ist die Größe und Heterogenität der Stadtteile. Während in zentralen Bezirken wie Mitte, Friedrichshain, Kreuzberg oder Prenzlauer Berg eine hohe Dichte an Lieferdienst-Kooperativen und –Lägern existiert, kann es in eher ländlichen Randlagen Berlins (z.B. Spandau, Marzahn-Hellersdorf oder Lichtenrade) zu Einschränkungen kommen.
Zudem spielen in Berlin verkehrspolitische Aspekte eine Rolle. Manche Lieferdienste setzen auf E-Bikes oder Lastenräder, um Staus zu umgehen und die Umweltbilanz zu verbessern. Das ist durchaus positiv, kann jedoch bei sehr großen Bestellungen (z.B. mehrere Getränkekästen) ein logistisches Problem sein. Im Normalfall funktioniert es trotzdem – es dauert möglicherweise nur etwas länger oder erfolgt per zusätzlichem Kurier.
Ein Thema, das gerade in Berlin immer mehr Aufmerksamkeit erfährt, ist die Frage nach Nachhaltigkeit und fairen Arbeitsbedingungen. Es ist kein Geheimnis, dass die rasanten Lieferzeiten der Blitz-Lieferdienste zum Teil auf sehr ambitionierte Zeitvorgaben für die Fahrer*innen zurückzuführen sind. Auch wenn E-Bikes und kurze Distanzen einen kleineren CO₂-Fußabdruck hinterlassen, steht die körperliche Belastung der Lieferkräfte in der Kritik.
Wer Wert auf faire Löhne und Arbeitsbedingungen legt, sollte sich vorab informieren, ob der Anbieter Tarifverträge oder faire Vergütungen anbietet. Außerdem lässt sich Nachhaltigkeit steigern, indem man versucht, mehrere Artikel in einer Bestellung zu bündeln, anstatt viele Einzellieferungen zu veranlassen.
Sobald ihr euren Kühlschrank und Vorratsschrank über einen Lieferservice gefüllt habt, kommt vielleicht auch die Frage auf: „Warum überhaupt kochen?“ Berlin ist bekanntlich auch ein Mekka für Lieferdienste von fertigem Essen. Da gibt es Lieferando, Wolt und diverse andere Anbieter, bei denen unzählige Restaurants gelistet sind – vom veganen Burger bis zur traditionellen Currywurst.
Doch Vorsicht: Das Bestellen fertiger Speisen und Snacks kann schnell ins Geld gehen, gerade wenn es zur täglichen Gewohnheit wird. Ein Mittelweg kann sein, sich die Zutaten liefern zu lassen und dann selbst etwas Frisches, Schnelles auf den Tisch zu zaubern. Auf diese Weise behaltet ihr nicht nur den Überblick über eure Ausgaben, sondern oftmals auch über die Qualität und Zusammensetzung eurer Mahlzeiten.
Zur leichteren Orientierung nachfolgend eine kurze Tabelle mit den wichtigsten Fakten:
Anbieter | Schnelligkeit | Sortiment | Neukundenbonus | Live-Tracking | Liefergebühr | Empfehlenswert für |
Gorillas | Ca. 10–20 Minuten | Eher klein (Basics) | Meist keiner | Ja | Gering (~1,80–2 €) | Spontane Einkäufe, fehlende Zutaten |
Flink | Ca. 10–20 Minuten | Eher klein (Basics) | 15€ für Neukunden (App-Code) | Ja | Gering (~1–2 €) | Spontane Einkäufe, Vergleiche mit Gorillas |
Rewe | 1–2 Tage (je nach Slot) | Sehr groß | Gelegentlich 10€ Aktionen | Nein | Variiert, je nach Lieferfenster | Großeinkäufe, Wochenplanung, mehr Auswahl |
Amazon Fresh | Teilweise noch am selben Tag | Sehr groß | Nicht durchgängig beworben | Ja | Variiert (Prime-Mitgliedschaft ggf. günstiger) | Flexible schnelle Lieferung, große Produktauswahl |
Bringmeister | Teilweise 1–2 Tage oder 1 Woche im Voraus | Groß, Schwerpunkt Edeka | Keine dauerhafte Aktion | Nein | Variiert, je nach Lieferfenster | Fans von Edeka-Produkten, größere Bestellungen |
Der Online-Lebensmittelmarkt ist in ständiger Bewegung. Gorillas und Flink haben bewiesen, dass Kundinnen und Kunden einen Bedarf für Blitzlieferungen sehen – auch wenn manche Branchenbeobachter zunächst skeptisch waren, ob sich das langfristig rechnet. In Zukunft könnten weitere innovative Konzepte folgen, etwa der verstärkte Einsatz von Lieferrobotern oder Drohnen, obwohl das in einer eng bebauten Stadt wie Berlin noch viele Fragen aufwirft.
Auch Kooperationen zwischen verschiedenen Anbietern werden zunehmen. Denkbar wäre etwa eine Allianz zwischen großen Supermarktketten und Technik-Start-ups, um das Kundenerlebnis zu verbessern. Der Trend zu Online-Einkäufen dürfte jedenfalls nicht abebben, da er sich in den Alltag vieler Menschen fest integriert hat.
Die Vielfalt der Lieferdienste ist in Berlin außergewöhnlich groß. Das hat den Vorteil, dass praktisch jede Person ihren passenden Service findet – egal, ob man nur ab und zu etwas vergisst und binnen 10 Minuten noch Eier fürs Sonntagsfrühstück braucht oder ob man den wöchentlichen Großeinkauf für die ganze Familie plant. Mit der richtigen Strategie und etwas Vorausplanung ist der Online-Lebensmittelkauf eine praktische Alternative zum stressigen Supermarktbesuch.
Für Schnelligkeit und Spontanität eignen sich Dienste wie Gorillas und Flink, die in vielen Berliner Kiezen aktiv sind. Wer breite Auswahl und planbare Lieferfenster bevorzugt, ist bei Rewe, Amazon Fresh und Bringmeister gut aufgehoben. Ein Vergleich der Liefergebühren und möglicher Rabatte lohnt sich dabei fast immer, vor allem wenn man regelmäßig bestellt.
Die Zeiten, in denen man zwei Wochen im Voraus bestellen musste und die Wunschprodukte dennoch vergriffen waren, scheinen zumindest in den meisten Berliner Bezirken vorbei zu sein. Zwar können beliebte Slots nach wie vor ausgebucht sein – gerade kurz vor Feiertagen oder sonntags – aber insgesamt ist die Lage deutlich entspannter. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen will, sollte rechtzeitig buchen oder alternativ auf Blitzlieferanten ausweichen, die zwar ein etwas begrenzteres Sortiment haben, aber dafür zeitnah liefern.
Abschließend noch ein paar vertiefende Hinweise, die euer Einkaufserlebnis weiter verbessern können:
Selbst der beste Lieferservice ist nicht davor gefeit, dass es zu Verzögerungen oder Fehlern kommt. In seltenen Fällen kann eine Bestellung auch untergehen, falsch geliefert werden oder Produkte fehlen. In solchen Situationen gilt: Bewahrt einen kühlen Kopf und kontaktiert zeitnah den Kundendienst. Berlin ist zwar hektisch, aber in der Regel sind die Hotlines oder Chat-Supports bemüht, schnell eine Lösung zu finden – sei es durch eine Ersatzlieferung, eine Gutschrift oder einen kulanten Rabatt beim nächsten Einkauf.
Einige Menschen stellen sich die Frage, ob der Boom der Lebensmittel-Lieferdienste die stationären Supermärkte in der Innenstadt verdrängen wird. Tatsächlich beobachten wir eher ein Nebeneinander: Viele Berlinerinnen und Berliner genießen weiterhin das Einkaufserlebnis im Laden, stöbern gerne persönlich durch die Regale oder schätzen den direkten Kontakt zu Personal und anderen Kunden.
Zudem sind Geschäfte wie Rewe oder Edeka in Berlin oft mehr als nur Einkaufsstätten – sie sind kleine soziale Treffpunkte. Gerade in Kiezen, wo Menschen seit vielen Jahren leben, gehört der wöchentliche Supermarktbesuch zur Routine. Nicht jeder möchte sich ausschließlich auf den Online-Handel verlassen, was sich auch in den gut besuchten Läden zeigt.
Da der Markt sehr dynamisch ist, wird es spannend zu sehen sein, welche neuen Wettbewerber oder Geschäftsmodelle sich etablieren. Einige Start-ups denken bereits darüber nach, Lebensmittel-Retouren abzuholen oder Reste zu reduzieren, indem man günstige Last-Minute-Produkte kauft, die sonst weggeworfen würden. Andere Unternehmen bieten bereits Plattformen an, auf denen Gastronomiebetriebe ihre überschüssigen Lebensmittel günstiger abgeben können (z.B. Too Good To Go, wenn es ums Fertigessen geht). Ob und wann solche Ideen in den „klassischen“ Lebensmittel-Liefermarkt integriert werden, bleibt spannend.
Berlin wäre nicht Berlin, wenn es nicht immer wieder neue Trends und Konzepte hervorbringen würde. Die Lebensmittel-Lieferdienste sind ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich unser Alltag verändert und wie Technologien, Logistik und Kundenbedürfnisse aufeinandertreffen. Ob man sich im 5. Stock die Getränkekisten hochtragen lässt, spontane Blitzbestellungen für die fehlende Tomate tätigt oder den gesamten Wocheneinkauf für die Familie online erledigt: Für die meisten Bedürfnisse gibt es mittlerweile den passenden Service.
Wichtig ist, dass ihr euch über eure persönlichen Prioritäten klar werdet: Möchtet ihr in 10 Minuten eure Vergesslichkeiten kompensieren, oder plant ihr lieber alles ein paar Tage im Voraus, um von einer großen Auswahl zu profitieren? Darf es ein bisschen teurer sein für den Komfort der Expresslieferung, oder achtet ihr streng auf die Kosten? Und wie sieht es mit eurer Nachhaltigkeitsbilanz und eurem Faible für regionale Produkte aus?
Wer diese Fragen für sich beantwortet, wird in Berlins bunter Lieferservice-Landschaft in jedem Fall fündig. So muss niemand mehr gestresst nach der Arbeit in überfüllte Läden hechten, an Kassen Schlange stehen und sich danach noch mit dem Einkauf abmühen. Stattdessen klickt man sich entspannt durch die Online-Regale, genießt am Abend sein Leben in der Hauptstadt – und überlässt das Schleppen anderen.
Na dann, viel Spaß beim Entdecken der Berliner Lebensmittel-Lieferdienste und guten Appetit!
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