Konnopke’s Imbiß ist ein traditionsreicher Currywurst-Stand in Berlin und seit Jahrzehnten eine lokale Institution. Gegründet wurde das Familienunternehmen 1930 von Maximilian „Max“ Konnopke und seiner Ehefrau Charlotte. Am 4. Oktober 1930 eröffnete das Paar einen mobilen Wurststand im Stadtteil Prenzlauer Berg. Anfangs verkauften sie bis spät in die Nacht Brühwürste an belebten Straßenecken unter der Hochbahn an der Schönhauser Allee – ausgestattet nur mit einem Klapptisch, einem Schirm und einem Wurstkessel. Der Standort unter dem sogenannten „Magistratsschirm“ erwies sich als günstig, sodass das Geschäft schnell florierte.
In den folgenden Jahren entwickelte sich Konnopke’s Imbiß trotz mancher Widrigkeiten beständig weiter. Während des Zweiten Weltkriegs war Fleisch knapp, daher verkaufte die Familie zeitweise Kartoffelpuffer statt Würsten. 1947 konnte Max Konnopke an der angestammten Stelle unter der U-Bahn wieder einen festen Imbissstand errichten und betrieb zeitweise eine zweite Bude am Antonplatz in Berlin-Weißensee. Eine wegweisende Neuerung folgte 1960: Konnopke’s Imbiß führte als erster Betrieb in Ost-Berlin die Currywurst ein. Die Familie entwickelte dafür eine eigene Bratwurst ohne Darm sowie eine würzige Tomaten-Curry-Sauce nach Hausrezept. Das neue Produkt fand sofort großen Anklang – „Konnopke’s“ wurde in Ost-Berlin schnell zum Kultimbiss, an dem sich lange Schlangen bildeten.
Auch in den folgenden Jahrzehnten blieb der Imbiss erfolgreich und seiner Linie treu. 1976 übergab Max Konnopke den Betrieb an seine Kinder Waltraud und Günter. Waltraud Ziervogel (geb. Konnopke) übernahm den Hauptstand in Prenzlauer Berg und wurde mit ihrer herzlichen Art zur bekannten Figur im Viertel. In den 1980er-Jahren ließ sie den Imbisskiosk erneuern und erweiterte ihn um einen Anbau mit Imbissgarten. Konnopke’s Imbiß blieb auch in der DDR ein privater Familienbetrieb, da er wegen seiner geringen Größe 1972 nicht verstaatlicht wurde. Nach der politischen Wende 1990 konnte der Traditionsimbiss am alten Standort weiterbestehen. Im Frühjahr 2011 eröffnete schließlich ein neuer, moderner Imbisspavillon am historischen Platz, nachdem der alte Kiosk im Zuge von Bauarbeiten weichen musste. Damit war der Fortbestand von Konnopke’s Imbiß unter dem U-Bahnviadukt langfristig gesichert.
Heute wird Konnopke’s Imbiß in dritter Generation als Familienbetrieb geführt. Waltraud Ziervogel, die Tochter des Gründers, und ihre Tochter Dagmar Konnopke leiten den Imbiss gemeinsam. Unterstützt werden sie von einem Team aus etwa 15 Angestellten. Der Hauptstandort befindet sich unverändert an der Schönhauser Allee in Berlin-Prenzlauer Berg (unter der U2-Hochbahn am U-Bahnhof Eberswalder Straße). Weitere Filialen gibt es derzeit nicht mehr; eine 2007 eröffnete zweite Filiale in Pankow wurde 2014 wieder verkauft, und auch der frühere Weißenseer Ableger ist seit 2000 geschlossen.
Zum Angebot gehören die klassische Berliner Currywurst (nach wie vor ohne Darm) sowie verschiedene andere Wurst-Spezialitäten, etwa Brat- und Bockwurst, dazu Berliner Bouletten und Beilagen wie Pommes frites, Schrippen, Kartoffelsalat oder Gewürzgurken. In jüngerer Zeit wurde auch eine vegane Currywurst ins Sortiment aufgenommen. Geöffnet ist Konnopke’s Imbiss dienstags bis freitags etwa von 11 bis 18 Uhr und samstags bis 19 Uhr; sonntags und montags bleibt der Stand geschlossen. Auf lange Nachtöffnungen verzichtet der Betrieb bewusst, um die Qualität der Speisen durch das kleine Team gewährleisten zu können.
Seinen unverwechselbaren Charakter verdankt Konnopke’s Imbiß vor allem der originalen Rezeptur und der langen Familientradition. Die Currywurst wird noch immer nach dem Familienrezept von 1960 hergestellt – einschließlich der eigens kreierten Gewürzsauce, deren genaue Zusammensetzung ein gut gehütetes Geheimnis ist. Diese Authentizität und Kontinuität machen den Reiz des Angebots aus. Trotz veränderter Essgewohnheiten bleibt der Imbiss dem klassischen Currywurst-Konzept treu und setzt auf Bewährtes statt auf kurzfristige Trends.
Als echter Berliner Familienbetrieb ist Konnopke’s Imbiß eng mit der Stadtgeschichte verbunden. Schon zu DDR-Zeiten war der Stand unter dem „Magistratsschirm“ ein beliebter Treffpunkt im Kiez, an dem Arbeiter, Anwohner und Prominente gleichermaßen gerne Halt machten. Betriebsleiterin Waltraud Ziervogel war jahrzehntelang täglich vor Ort und wurde von vielen als „Mutter vom Prenzlauer Berg“ angesehen. Mit der Zeit hat sich auch das Publikum erweitert: Längst pilgern neben alteingesessenen Berliner Stammgästen auch zahlreiche Touristen zu Konnopke’s Imbiß, das in Reiseführern als Kult-Adresse der Berliner Currywurstkultur empfohlen wird.
Konnopke’s Imbiß wird in der Öffentlichkeit häufig als Berliner Kult-Imbiss wahrgenommen. In Presseberichten wird der Stand immer wieder als „legendär“ oder „berühmt“ bezeichnet. Das ADAC-Reisemagazin charakterisierte Konnopke’s einmal als „King of Currywurst Ost“, den König der Currywurst in Ost-Berlin. Auch Stadtführungen durch Prenzlauer Berg bauen regelmäßig einen Stopp bei Konnopke’s ein, um Besuchern diesen traditionsreichen Imbiss zu zeigen. Ein besonderes Medienecho erfuhr der Imbissstand im Februar 2001, als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder persönlich vorbeischaute, um eine Currywurst zu genießen. Diese und andere Erwähnungen unterstreichen den Stellenwert von Konnopke’s Imbiß als Berliner Original und lebendiges Stück Stadtgeschichte.
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