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Die besten Kreditkarten für Berlin – ein umfassender Ratgeber

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  • vor 2 Monaten
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Berlin ist für viele Menschen aus aller Welt ein Sehnsuchtsort: Die Stadt pulsiert vor Kreativität, Kultur und Geschichte und zieht jedes Jahr zahlreiche Neu-Berliner:innen und Tourist:innen an. Ob man hier nur kurze Zeit verbringt oder sich länger niederlässt – ein Bankkonto mit einer verlässlichen, gut akzeptierten Kreditkarte erleichtert den Alltag ungemein. Gerade bei Restaurantbesuchen, Online-Einkäufen oder auf Reisen wünschen sich viele Verbraucher:innen eine flexible und weltweit akzeptierte Zahlungsmöglichkeit. Doch welche Kreditkarte ist dafür am besten geeignet? Welche Kosten und Gebühren fallen an, und wo liegen die Unterschiede zwischen Kredit- und Debitkarten?

In diesem Ratgeber gehen wir ausführlich darauf ein, warum man in Berlin unbedingt eine Kreditkarte zur Hand haben sollte, worin sich Debit- und Kreditkarten unterscheiden und welche Kreditkarten-Angebote sowohl für Berliner:innen als auch für Neuankömmlinge und Touristen interessant sind. Wir stellen dir verschiedene Banken und ihre Konditionen vor, geben nützliche Tipps zur Beantragung und schildern, wie es um die Akzeptanz von Karten in der Hauptstadt bestellt ist. So erhältst du einen umfassenden Überblick darüber, wie du in Berlin (und der ganzen Welt) am bequemsten und günstigsten mit Karte zahlen oder Bargeld abheben kannst.


1. Warum eine Kreditkarte in Berlin so praktisch ist

Obwohl Berlin als Weltstadt gilt, ist die Zahlungsmentalität in Deutschland insgesamt recht konservativ geprägt. Es kommt häufiger vor, dass in Restaurants, Bars, Clubs oder auch kleineren Läden keine Kartenzahlung möglich ist – oder wenn doch, dann nur mit der deutschen Girocard (früher EC-Karte genannt). Das kann gerade für Neuankömmlinge und internationale Gäste irritierend sein, da in vielen Ländern Kartenzahlungen gang und gäbe sind.

Allerdings ändert sich auch in Berlin allmählich das Zahlungsverhalten. Kontaktloses Zahlen mit Debit- oder Kreditkarte sowie mit Apple Pay oder Google Pay verbreitet sich zunehmend. Viele Läden, Cafés und Supermärkte akzeptieren mittlerweile zumindest Visa- und Mastercard-Debitkarten. Dennoch ist es insbesondere auf Reisen (und für Sicherheitseinbehalte, beispielsweise bei der Mietwagenbuchung oder im Hotel) sehr ratsam, mindestens eine „echte“ Kreditkarte dabei zu haben.

1.1. Bargeld in Berlin

Berlin ist im Vergleich zu einigen anderen deutschen Städten schon etwas moderner, was Kartenzahlungen betrifft, doch besonders in Restaurants oder traditionellen Kneipen kann es vorkommen, dass nur Bargeld akzeptiert wird. Ob sich das in den nächsten Jahren weiter wandelt, bleibt abzuwarten – die Tendenz geht zwar zur Kartenzahlung, aber Berlin hat sich historisch als eine Stadt der Bargeldzahler etabliert.

Nichtsdestotrotz gilt: Wer in Berlin lebt oder zu Besuch ist, ist gut beraten, zumindest eine verlässliche Karte für den Notfall zu besitzen. So muss man nicht ständig Unsummen an Bargeld mit sich herumtragen, was nicht nur schwer in der Tasche liegt, sondern auch das Diebstahlrisiko erhöht.


2. Debitkarte versus Kreditkarte – Wo liegen die Unterschiede?

Da viele Banken heutzutage bei ihren Basiskonten keine „echten“ Kreditkarten mehr anbieten, kommt oft die Frage auf: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte?

2.1. Kreditrahmen und Abrechnung

  • Debitkarte (Visa oder Mastercard Debit)
    Bei einer Debitkarte wird jeder Einkauf, sei es Online-Shopping, Bezahlen im Laden oder Abheben von Bargeld, direkt vom Konto abgebucht. Ein Kredit im eigentlichen Sinne wird dabei nicht eingeräumt. Man kann also nur so viel ausgeben, wie gerade auf dem Konto verfügbar ist – sobald das Konto nicht gedeckt ist, wird die Zahlung abgelehnt (sofern kein Dispokredit das Minus abfedert).
  • Kreditkarte
    Bei einer echten Kreditkarte erhält man einen vorab festgelegten Kreditrahmen. Damit kann man innerhalb eines Monats einkaufen, ohne dass direkt nach jedem Einkauf das Konto belastet wird. Erst am Monatsende (oder zu einem anderen Stichtag) erfolgt die Abrechnung aller getätigten Umsätze in einer Summe. Bei vielen Kreditkarten lässt sich außerdem festlegen, ob man diese Summe in Raten oder vollständig zurückzahlen möchte (wobei im Ratenfall oft Zinsen anfallen).

2.2. Einsatz auf Reisen – Hotels und Mietwagen

Ein besonders wichtiger Unterschied zeigt sich, sobald man viel reist oder im Ausland unterwegs ist. Viele Hotels, Mietwagenfirmen und teils auch Kreuzfahrtunternehmen akzeptieren zur Hinterlegung einer Kaution keine Debitkarten. Bei einer Debitkarte sehen sie zwar, dass es sich um eine Karte von Visa oder Mastercard handelt, jedoch liegt kein echter Kreditrahmen zugrunde. Wenn das Hotel eine Sicherheit blocken oder ein Mietwagenanbieter eine Kaution auf der Karte reservieren will, funktioniert dies oft nur mit einer klassischen Kreditkarte.

Für Reisende ist es daher unerlässlich, zumindest eine echte Kreditkarte im Gepäck zu haben. Wer also gerne spontan verreist oder beruflich in Hotels übernachtet, kann mit einer reinen Debitkarte schnell Probleme bekommen.


3. Die aktuellen Entwicklungen bei Banken und echten Kreditkarten

Lange Zeit gab es in Deutschland mehrere kostenlose Kreditkarten-Angebote, die zusätzlich zu einem kostenlosen Girokonto bereitgestellt wurden. Allerdings haben sich die Konditionen vieler Banken zuletzt geändert. Einige Banken sind dazu übergegangen, nur noch Debitkarten als Standard auszugeben und lediglich gegen Aufpreis oder unter bestimmten Bedingungen eine echte Kreditkarte zu vergeben.

3.1. Beispiele aus der Praxis

  • DKB: Lange Zeit war die DKB-Kreditkarte für Aktivkund:innen kostenfrei. Nun verlangt sie 2,49 Euro im Monat für ihre echte Visa Kreditkarte – zumindest, wenn man weiterhin in den Genuss kostenfreier Bargeldabhebungen und Auslandszahlungen kommen möchte.
  • N26: Die Direktbank bietet mittlerweile gar keine echte Kreditkarte an, sondern ausschließlich eine Mastercard-Debitkarte.

Wer es aber geschickt anstellt oder keine Probleme damit hat, ein zusätzliches Konto zu führen, kann dennoch kostenlose Kreditkarten finden, beispielsweise bei Barclays.


4. Die besten Kreditkarten in Berlin – Unsere Empfehlungen

Im Folgenden stellen wir einige interessante Kreditkarten bzw. Kombinationen aus Girokonto und Kreditkarte vor, die sich für in Berlin lebende Menschen, Neuankömmlinge und Reisende eignen. Dabei berücksichtigen wir sowohl Gebühren als auch Vorteile wie kostenfreie Bargeldabhebungen weltweit oder die Akzeptanz im Ausland.

4.1. Barclays – Kostenlose Kreditkarte*

Die Kreditkarten von Barclays (ehemals Barclaycard) sind seit vielen Jahren auf dem deutschen Markt etabliert und erfreuen sich großer Beliebtheit, weil sie meist dauerhaft ohne Jahresgebühr angeboten werden.

  • Kein eigenes Konto bei Barclays nötig
    Man beantragt die Karte unabhängig von einem Girokonto bei Barclays. Im Anmeldeprozess hinterlegt man einfach ein bestehendes Bankkonto als Referenzkonto, von dem die Monatsabrechnung abgebucht wird.
  • Wichtiger Tipp: Vollständiger Ausgleich einstellen
    Nach Erhalt der Kreditkarte kann man online oder in der App einstellen, dass 100 % der anfallenden Beträge am Monatsende abgebucht werden sollen. So vermeidet man Teilzahlungszinsen und nutzt die Karte komplett kostenfrei.
  • Weltweit kostenlos bezahlen und abheben
    Mit der Barclays Visa kann man in Fremdwährung zahlen, ohne dass Auslandseinsatzgebühren anfallen. Auch Geld abheben an Geldautomaten weltweit ist gebührenfrei (gegebenenfalls kann der lokale Automatenbetreiber eine Gebühr verlangen, die jedoch nicht von Barclays kommt).
  • Kompatibilität mit Google Pay und Apple Pay
    Auch mobiles Bezahlen über das Smartphone funktioniert mit der Barclays Karte problemlos.

Für alle, die flexibel bleiben und keine Lust auf ein weiteres Girokonto haben, ist Barclays eine hervorragende Lösung. Der Anmeldeprozess ist unkompliziert, und wer rechtzeitig alle Rechnungen im Vollzahlermodus begleicht, zahlt in der Regel keinen Cent an Gebühren.


4.2. DKB Visa Kreditkarte*

Die DKB (Deutsche Kreditbank) war lange Zeit bei vielen Reisenden und Online-Shopping-Fans beliebt, da sie ein komplett kostenloses Girokonto inklusive „echter“ Visa-Karte mit attraktiven Konditionen anbot. Inzwischen hat sich das Modell etwas verändert:

  • Kosten für die Kreditkarte
    Das „DKB Cash“-Girokonto ist für Aktivkund:innen (ab 700 Euro Geldeingang pro Monat) noch immer kostenlos in der Kontoführung. Die Kreditkarte kostet jedoch 2,49 Euro pro Monat, bietet dafür aber weiterhin enorme Vorteile:
    • Weltweit gebührenfrei Bargeld abheben
    • Keine Auslandseinsatzgebühren beim Bezahlen in Fremdwährung
  • Attraktive Online-Bank
    Die DKB agiert in erster Linie als Direktbank, ermöglicht aber Zugriff auf das Filialnetz der Bayerischen Landesbank für Bareinzahlungen. Wer in Berlin lebt, kann die DKB zwar nicht über ein großes Filialnetz erreichen, dafür ist der Kundenservice über Telefon und Chat zumeist schnell und zuverlässig.
  • Warum sich der Preis lohnen kann
    Selbst wenn die Kreditkarte nicht mehr kostenlos ist, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut. Insbesondere für Vielreisende oder Menschen, die oft im Ausland einkaufen, können die monatlichen 2,49 Euro schnell durch eingesparte Gebühren beim Bezahlen und Geldabheben wettgemacht werden.

Wer also ohnehin ein Girokonto eröffnen möchte und dabei Wert auf gute Konditionen sowie einen fairen Preis legt, ist mit der DKB Visa nach wie vor sehr gut beraten.


4.3. Postbank Visa Kreditkarte

Als eine der großen Traditionsbanken in Deutschland bietet auch die Postbank die Möglichkeit, zu ihrem Bankkonto eine Visa Kreditkarte zu bestellen.

  • Gebühren
    • Erstes Jahr beitragsfrei
    • Ab dem zweiten Jahr werden 29 Euro pro Jahr fällig
  • Für Bestandskund:innen
    Besonders, wenn man ohnehin ein Girokonto bei der Postbank hat, lohnt sich ein Blick auf dieses Angebot. So kann man die Kosten für die Kreditkarte eventuell als eine Zusatzleistung betrachten, die sich bei regelmäßiger Nutzung und den entsprechenden Vorteilen auszahlen kann.
  • Nachteile
    Im Gegensatz zur Barclays oder DKB entfallen hier im Ausland beim Bargeldabheben Gebühren (es sei denn, man hat ein spezielles Kontopaket mit entsprechenden Konditionen). Auch für Zahlungen in Fremdwährung können Gebühren anfallen, wenn nicht anders im Tarif geregelt.

Wer ohnehin seit Jahren zufriedene:r Postbank-Kund:in ist und eine Kreditkarte für den gelegentlichen Einsatz sucht, kann mit diesem Angebot gut fahren. Für Vielreisende und Menschen, die Wert auf kostenlose Bargeldabhebungen weltweit legen, gibt es jedoch günstigere Alternativen.


4.4. Comdirect Visa Karte

Die Comdirect – eine Tochter der Commerzbank – bietet seit Langem ein kostenloses Girokonto an, das sich über die Jahre als sehr beliebtes Online-Konto etabliert hat. Standardmäßig erhält man bei der Eröffnung jedoch nur eine Visa Debitkarte. Wer eine echte Kreditkarte möchte, kann diese zusätzlich bestellen:

  • Kosten
    • Das Girokonto ist kostenfrei (allerdings gelten bestimmte Bedingungen, damit es dauerhaft kostenlos bleibt – zum Beispiel ein monatlicher Geldeingang oder eine gewisse Anzahl an Transaktionen).
    • Die Kreditkarte kostet 1,90 Euro im Monat.
  • Vorteile
    • Günstiges Paket aus Konto + Kreditkarte
    • Weitgehende Akzeptanz dank Visa
    • Kostenfreie Bargeldabhebungen an Visa-Automaten (weltweit) in vielen Ländern
  • Warum die Kreditkarte sinnvoll ist
    Wer nur die Debitkarte nutzt, kann – wie erwähnt – Probleme bekommen, wenn man ein Hotelzimmer oder einen Mietwagen im Ausland reservieren möchte. Mit der Comdirect Kreditkarte umgeht man diese Beschränkungen.

Falls man also auf ein bekanntes Online-Banking mit deutscher Hotline, physische Einzahllösungen (über die Commerzbank-Filialen) und ein solides Banken-Standing Wert legt, ist die Kombination aus Comdirect Girokonto und Visa Kreditkarte durchaus attraktiv.


4.5. N26 Debitkarte*

Die Neobank N26 hat sich in den letzten Jahren einen Ruf als besonders nutzerfreundliche und moderne Bank erarbeitet. Das Basiskonto ist kostenlos, das Online-Banking ist intuitiv gestaltet, und für viele junge Leute oder Neu-Berliner:innen ist N26 die erste Adresse.

  • Keine echte Kreditkarte
    Aktuell bietet N26 jedoch keine klassische Kreditkarte an – nur eine Mastercard-Debitkarte. Das heißt, Zahlungen werden direkt vom Konto abgebucht. Auch hier könnte es bei Hotel- oder Mietwagenbuchungen im Ausland Schwierigkeiten geben.
  • Warum erwähnen wir N26 dennoch?
    • Einfachste Kontoeröffnung: Wer frisch nach Berlin zieht und noch keine deutsche Adresse hat, kann das N26-Konto trotzdem oft relativ schnell eröffnen. Die Bank akzeptiert in vielen Fällen internationale Ausweisdokumente und bietet den gesamten Kontoeröffnungsprozess auf Englisch (und anderen Sprachen).
    • 0 Euro Kontoführungsgebühren: Das Basiskonto kostet nichts. Das macht es sehr beliebt bei Studierenden, Expats und Selbstständigen.
    • Weltweit kostenlos Geld abheben?
      Hier sollte man genau hinsehen: Mit dem Basiskonto sind im europäischen Ausland Zahlungen in Euro kostenlos möglich. Für das Abheben in Fremdwährung kann es je nach Konto-Modell Gebühren geben. Die genauen Konditionen ändern sich mitunter, daher lohnt sich ein Blick in die aktuelle Preisliste.

Sollte N26 in Zukunft eine echte Kreditkarte anbieten, wäre das für viele Nutzer:innen der ideale Mix aus modernem Banking und Kreditkarten-Flexibilität. Bis dahin empfiehlt es sich, eine zusätzliche Kreditkarte (z.B. von Barclays) zu besitzen, um auf der sicheren Seite zu sein.


5. Vergleich der vorgestellten Kreditkarten-Angebote

Nachfolgend eine kurze tabellarische Übersicht, die die wichtigsten Punkte der vorgestellten Karten zusammenfasst (Stand: aktuell, Änderungen sind jedoch jederzeit möglich):

KreditkarteMonatliche KostenKontogebührenKostenlos Geld abheben weltweitKartentypBemerkung
Barclays*0 €Externes Konto erforderlichJaVisaOhne Girokonto, im Ausland kostenlos bezahlen & abheben
DKB*2,49 €0 € (für Aktivkund:innen)JaVisaNur in Verbindung mit DKB-Girokonto
Postbank Visa0 € im 1. Jahr, dann 29 €Ab 4,85 € (je nach Kontomodell)Nur teilweise, ggf. GebührenVisaLohnenswert vor allem für Bestandskund:innen der Postbank
Comdirect Visa1,90 €0 € (unter bestimmten Bedingungen)Ja (Visa-Automaten)VisaBraucht Girokonto bei Comdirect
N26* (Debitkarte)– (keine echte Kreditkarte)0 € (Basiskonto)Teilweise, je nach Konto-ModellMastercard (Debit)Sehr gutes Online-Banking, aber kein Kreditrahmen

6. Welche Kreditkarte ist für wen geeignet?

Wenn du dich nun fragst, welche Karte am besten zu dir passt, solltest du dir folgende Fragen stellen:

  1. Benötigst du ein Girokonto, oder hast du bereits ein zufriedenes Konto?
    • Wenn du kein neues Konto eröffnen möchtest, ist Barclays vermutlich die beste Wahl, da du keine Kontoführungsgebühren hast und trotzdem alle Vorteile einer echten Kreditkarte genießt.
  2. Reist du viel und möchtest eine Karte, die alle Abhebungs- und Zahlungsgebühren abdeckt?
    • Dann sind die Angebote von DKB (für 2,49 € im Monat) oder auch die Kombination N26 + Barclays interessant.
  3. Bist du Postbank-Kund:in oder Comdirect-Kund:in und möchtest alle Bankgeschäfte gerne in einer Hand haben?**
    • Dann kann es Sinn ergeben, auf die Visa Kreditkarte deines jeweiligen Bankinstituts zu setzen, auch wenn Gebühren anfallen.
  4. Möchtest du ein schickes, junges App-Banking mit einfacher Kontoeröffnung und internationaler Ausrichtung?
    • Dann ist N26 eine gute Wahl. Aber du solltest wissen, dass es sich (noch) nicht um eine echte Kreditkarte handelt und du bei Hotel- und Mietwagenfirmen eventuell Probleme bekommen könntest.

7. Wie beantrage ich eine Kreditkarte?

7.1. Voraussetzungen

Um eine Kreditkarte (vor allem eine echte Kreditkarte mit Verfügungsrahmen) zu erhalten, musst du in der Regel:

  • Volljährig sein (also mindestens 18 Jahre alt)
  • Einen Wohnsitz in Deutschland haben (für deutsche Banken)
  • Über ein regelmäßiges Einkommen oder sonstige Bonität verfügen
  • Einen Identitätsnachweis erbringen (Personalausweis oder Reisepass)

Bei reinen Debitkarten kann es etwas einfacher sein, da kein Kreditrahmen eingeräumt wird. Allerdings verlangen Banken meist ebenfalls einen Identitätsnachweis über PostIdent oder VideoIdent.

7.2. Beantragung – Schritt für Schritt

  1. Bank/Anbieter auswählen: Entscheide dich für eine Karte, die deinen Bedürfnissen am besten entspricht.
  2. Antragsformular ausfüllen: Online oder in der Filiale (bei Direktbanken meist online).
  3. Bonitätsprüfung: Banken holen in Deutschland in der Regel eine Auskunft bei der SCHUFA ein.
  4. Identifikation: Per VideoIdent oder PostIdent.
  5. Unterlagen erhalten: Die Kreditkarte wird dir per Post zugeschickt, die PIN oft separat.
  6. Karte aktivieren: Bei echten Kreditkarten kann es zusätzlich eine Aktivierungsprozedur geben, bevor du sie einsetzen kannst.

8. Zusätzliche Leistungen und Versicherungen

Manche Kreditkarten (insbesondere Premium-Karten, wie sie von einigen Banken oder von Reiseanbietern angeboten werden) beinhalten Zusatzleistungen wie:

  • Reiserücktritts- und Reiseabbruchversicherung
  • Auslandsreisekrankenversicherung
  • Mietwagen-Vollkaskoversicherung
  • Einkaufs- und Garantieschutz
  • Bonusprogramme (z.B. Punkte sammeln, Cashback, Meilenprogramme)

Allerdings haben diese Premium-Kreditkarten häufig Jahresgebühren oder hohe monatliche Kosten, die sich nur dann lohnen, wenn du diese Leistungen tatsächlich intensiv nutzt. Für den durchschnittlichen Alltag in Berlin und gelegentliche Urlaubsreisen reicht oft eine kostenfreie oder kostengünstige Kreditkarte vollkommen aus.


9. Tipps für den Alltag in Berlin mit Kreditkarte

9.1. Restaurants und Bars

Wie bereits erwähnt, kann es in Berlin durchaus vorkommen, dass man in kleineren Restaurants oder Szenelokalen nicht mit Karte zahlen kann. Selbst wenn eine Kartenzahlung akzeptiert wird, ist oft nur die Girocard (EC-Karte) gemeint, Debit- oder Kreditkarten werden manchmal abgelehnt.

Daher ist es gut, immer etwas Bargeld dabei zu haben. Gleichzeitig steigt die Zahl der Lokale, die inzwischen auch kontaktlose Zahlungen (z.B. mit dem Smartphone oder per NFC) akzeptieren.

9.2. ÖPNV und Taxis

In den meisten Fällen brauchst du für Tickets der BVG (Bus, Tram, U-Bahn, S-Bahn) heutzutage kein Bargeld mehr, da du die Tickets bequem in der BVG-App kaufen kannst und diese dann auch per Kreditkarte oder PayPal bezahlen kannst. Manche Fahrkartenautomaten akzeptieren ebenfalls Kreditkarten, allerdings gibt es vereinzelte Automaten, die nur Bargeld oder Girocard annehmen.

Viele Berliner Taxis nehmen Kreditkarten an – es kann jedoch immer mal wieder passieren, dass einzelne Fahrer:innen lieber Bargeld sehen. Wenn du kein Bargeld dabeihast, frag am besten vor Fahrtantritt, ob eine Kartenzahlung möglich ist, oder nutze Taxi-Apps wie FREE NOW (früher mytaxi).

9.3. Online-Shopping und Abos

Egal, ob du Streaming-Services, Onlineshops oder Lieferdienste nutzt: Mit einer Kreditkarte kannst du bequem und schnell bezahlen. Gerade internationale Anbieter akzeptieren oft nur Kreditkarten oder bestimmte E-Wallets wie PayPal, sodass eine Kreditkarte hier von Vorteil ist.

9.4. Geld abheben in Berlin

Bargeld gibt es in Berlin an einem dichten Netz von Geldautomaten, die zu verschiedenen Bankengruppen gehören:

  • Cash Group (Deutsche Bank, Postbank, Commerzbank, HypoVereinsbank, …)
  • Sparkassen-Finanzgruppe (Berliner Sparkasse, …)
  • Volks- und Raiffeisenbanken

Mit Visa- oder Mastercard-Karten kann man in der Regel an jedem Automaten Geld abheben, allerdings können Gebühren entstehen, wenn man nicht Kunde des jeweiligen Bankennetzwerks ist und keine Karte mit global kostenfreien Abhebungen besitzt. Bei der DKB oder Barclays fallen in Deutschland ggf. keine Gebühren an, doch informieren dich manche Automatenbetreiber (vor allem private) vorab über ein direktes Entgelt.


10. Wichtige Hinweise zu Gebühren

Auch wenn viele Banken mit „kostenlos Bargeld abheben weltweit“ werben, kann es zu Fremdgebühren kommen, die nicht immer erstattet werden. Dies geschieht vor allem in Ländern wie den USA, Thailand, oder auch in manchen europäischen Urlaubsländern, in denen private ATM-Betreiber Eigengebühren verlangen.

Daher gilt:

  • Lese aufmerksam die Hinweise, die am Geldautomaten angezeigt werden.
  • Prüfe, ob deine Bank diese Gebühren eventuell erstattet. (DKB erstattet in manchen Fällen noch solche Gebühren, je nach Kundenstatus; Barclays erstattet sie nicht immer, da es Fremdgebühren sind.)
  • Manchmal kann es sich lohnen, einen anderen Geldautomaten zu suchen, bei dem keine Fremdgebühr anfällt.

11. Kontaktloses Bezahlen und Mobile Payment

In der Hauptstadt sieht man es immer öfter: Menschen, die ihr Smartphone an das Terminal halten und in Sekundenschnelle ihre Rechnung begleichen. Apple Pay und Google Pay haben sich auch in Deutschland etabliert.

  • Funktioniert mit vielen Kreditkarten: Egal, ob Barclays, DKB oder Comdirect – viele Kreditkarten lassen sich problemlos in der Wallet-App hinterlegen und anschließend zum kontaktlosen Zahlen nutzen.
  • Bequem und sicher: Dank biometrischer Authentifizierung (Gesichtserkennung oder Fingerabdruck) sind solche Zahlungen sehr sicher. Außerdem muss man nicht mehr nach Karte oder Bargeld kramen.

Da mittlerweile ein Großteil der Berliner Supermärkte und Geschäfte NFC-Bezahlterminals hat, ist Mobile Payment eine schnelle und komfortable Lösung – sofern der Laden generell Kartenzahlungen akzeptiert.


12. Fazit: Welche Kreditkarte lohnt sich für Berlin?

Berlin ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Stadt – auch in puncto Bezahlverhalten. Trotz steigender Zahl an Läden und Restaurants, die Kartenzahlung akzeptieren, sollte man immer noch etwas Bargeld dabeihaben. Dennoch lohnt es sich, mindestens eine echte Kreditkarte parat zu haben, insbesondere für Hotelbuchungen, Mietwagen, Online-Shopping oder Reisen.

  • Barclays ist ideal, wenn du kein neues Bankkonto eröffnen möchtest und suchst nach einer dauerhaft gebührenfreien Kreditkarte.
  • DKB ist empfehlenswert, wenn du ein neues Girokonto suchst und bereit bist, 2,49 Euro monatlich für eine echte Kreditkarte zu zahlen, dafür aber weltweit kostenfrei abheben und zahlen kannst.
  • Postbank und Comdirect bieten ihre Kreditkarten als Ergänzung zum jeweiligen Girokonto an. Sie eignen sich besonders für Kund:innen, die bereits dort ein Konto führen.
  • N26 punktet zwar mit einem kostenlosen Basiskonto und modernem App-Banking, hat jedoch (noch) keine echte Kreditkarte. Als Ergänzung für den Alltag ist die N26-Debitkarte trotzdem praktisch.

Wer Wert auf höchste Flexibilität legt, könnte auch eine Kombination aus N26 (für das schnelle Online-Banking) und Barclays (für den echten Kreditrahmen und weltweite Einsätze) wählen. So profitiert man von beiden Welten.


13. Häufige Fragen (FAQ)

13.1. Kann ich in Berlin auch ganz ohne Kreditkarte leben?

Ja, es ist durchaus möglich, in Berlin den Alltag allein mit einer Girocard (EC-Karte) und Bargeld zu meistern, da viele Geschäfte und Restaurants immerhin die Girocard akzeptieren. Allerdings schränkst du dich damit ein, gerade wenn du online bestellst oder spontan verreisen möchtest. Auch für Mietwagen oder Hotelkautionen kann eine echte Kreditkarte nötig sein.

13.2. Wie sicher ist das Bezahlen mit einer Kreditkarte?

Kreditkarten-Zahlungen sind dank moderner Sicherheitsverfahren (3D-Secure, TAN-Verfahren, NFC mit Limit, etc.) sehr sicher. Bei Missbrauch haften Karteninhaber:innen in der Regel nur eingeschränkt – häufig nur bis 50 Euro oder 0 Euro –, sofern man den Verlust bzw. den Betrug unverzüglich meldet und nicht fahrlässig gehandelt hat.

13.3. Wie kann ich meine Kreditkarte sperren lassen, wenn sie gestohlen wurde oder verloren geht?

In Deutschland gibt es den zentralen Sperr-Notruf unter der Nummer 116 116, der rund um die Uhr erreichbar ist. Darüber hinaus bieten die meisten Banken zusätzliche Telefonnummern oder Optionen in der Banking-App, um Karten unmittelbar zu sperren.

13.4. Muss ich bei einigen Kreditkarten mit versteckten Kosten rechnen?

Bei vielen Angeboten, die als „kostenlos“ beworben werden, kommen dennoch Kosten auf dich zu, wenn du beispielsweise Teilzahlungen (Raten) einstellst, wenn du bestimmte Bargeldabhebungen durchführst oder wenn Fremdautomatenbetreiber Gebühren verlangen. Deswegen ist es wichtig, das Kleingedruckte zu lesen und die Einstellung auf Vollzahlung zu wählen, sofern du keine Ratenzahlung wünschst.


14. Berlin und Kreditkartenzahlung – Ein Blick in die Zukunft

In vielen Ländern Europas ist es mittlerweile selbstverständlich, selbst Kleinstbeträge mit Karte oder Handy zu bezahlen. Deutschland – und damit auch Berlin – holt in dieser Hinsicht rasant auf. Wo vor einigen Jahren noch ungläubiges Kopfschütteln folgte, wenn man an der Kasse mit Kreditkarte zahlen wollte, akzeptieren inzwischen etliche kleine Cafés und Shops zumindest Debitkarten oder kontaktlose Zahlungsmethoden.

Zudem hat die Corona-Pandemie den Trend zum bargeldlosen Bezahlen verstärkt. Viele Menschen schätzen die Hygienevorteile und Bequemlichkeit, wenn man nicht mehr so oft Scheine und Münzen anfassen muss. Der Trend dürfte weitergehen. Doch es ist typisch für Berlin, dass sich Tradition und Modernität mischen: Während in Szenevierteln wie Prenzlauer Berg oder Mitte Kartenzahlung längst selbstverständlich ist, kann es in manchen „Kiezkneipen“ in Neukölln, Wedding oder Kreuzberg nach wie vor heißen: „Nur Bares ist Wahres.“


15. Abschließende Worte

Berlin ist eine Stadt voller Kontraste – und genauso vielfältig sind auch die Bank- und Kreditkartenangebote. Während manche nur ein einfaches Basiskonto mit einer Debitkarte suchen, wollen andere nicht auf die Vorzüge einer echten Kreditkarte verzichten. Mit den hier vorgestellten Optionen wirst du aber sicher die Karte finden, die deinen Ansprüchen gerecht wird.

  • Wenn dir die Flexibilität einer klassischen Kreditkarte wichtig ist und du wenig Lust auf monatliche Gebühren hast, solltest du unbedingt einen genaueren Blick auf Barclays werfen.
  • Falls du Wert auf ein vollwertiges Girokonto mit breitem Funktionsumfang legst und auf Reisen keine Kompromisse eingehen möchtest, sind DKB oder Comdirect sinnvolle Optionen.
  • Bestehende Kund:innen bei der Postbank werden mit der Postbank Visa glücklich, sofern sie im Ausland nur gelegentlich Bargeld abheben müssen.
  • Und wenn du ein ultramodernes Konto willst, das sich in Sekundenschnelle eröffnen lässt, schaust du am besten bei N26 vorbei – nur bedenke, dass du dort aktuell keine echte Kreditkarte bekommst.

Letztendlich solltest du bei der Wahl vor allem überlegen, wie oft du im Ausland unterwegs bist, ob du Hotels und Mietwagen buchst, wie wichtig dir zusätzliche Versicherungen sind und ob du ein neues Girokonto brauchst oder nicht. All das hat Einfluss darauf, ob du besser mit einer echten Kreditkarte oder einer Debitkarte – oder eben mit einer Kombination aus beidem – fährst.

Tipp: Für viele Menschen lohnt es sich, zwei verschiedene Karten in der Tasche zu haben – z.B. eine Debitkarte (vielleicht von der Hausbank) für den Alltag und eine echte Kreditkarte speziell für Reisen und Sicherheitseinbehalte. So bist du in jeder Lebenslage gewappnet und musst dir keine Sorgen machen, in einer Situation abgewiesen zu werden.

Wenn du die oben genannten Punkte berücksichtigst und die verschiedenen Angebote miteinander vergleichst, wird dir die Suche nach der besten Kreditkarte für deinen Berlin-Lifestyle wesentlich leichter fallen. Und vielleicht bist du dann sogar eine*r der Berliner:innen, die im Alltag zunehmend auf Bargeld verzichten und den praktischen Weg der Kartenzahlung (oder Smartphone-Zahlung) wählen. Dennoch gehört etwas Bargeld in Berlin noch immer zum Stadtbild – diese charmante Mischung aus Tradition und Moderne macht die deutsche Hauptstadt schließlich aus.In diesem Sinne: Viel Erfolg bei der Auswahl deiner perfekten Kreditkarte – und willkommen in Berlin, wo die Uhren ein bisschen anders ticken, aber das Leben dafür umso bunter und aufregender ist!

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