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Finde den besten Internetanbieter in Berlin: Ein umfassender Ratgeber

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  • vor 2 Monaten
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Berlin ist nicht nur die größte Stadt Deutschlands, sondern gleichzeitig auch ein Magnet für Menschen aus aller Welt. Das vielfältige kulturelle Angebot, die zahlreichen Jobmöglichkeiten und das pulsierende Stadtleben ziehen jährlich tausende neue Bewohnerinnen und Bewohner an. Wenn ihr also plant, nach Berlin zu ziehen – oder bereits hier wohnt und mit eurem derzeitigen Tarif unzufrieden seid – lohnt es sich, von Anfang an auf den richtigen Internetanbieter zu setzen. Denn schnell, verlässlich und bezahlbar online zu sein, ist im digitalen Zeitalter essenziell.

Egal, ob man in Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Charlottenburg oder einem anderen Bezirk zuhause ist – das Internet gehört heute in jedem Haushalt zur Grundausstattung. Doch in Berlin (wie auch in ganz Deutschland) ist der Tarifdschungel groß. Dieser Ratgeber soll euch Schritt für Schritt dabei helfen, den besten Internetanbieter für eure Bedürfnisse zu finden. Dabei verraten wir, welche Kriterien wirklich wichtig sind, welche Anbieter ganz vorne mitspielen und wie ihr letztendlich eine Menge Geld sparen könnt – insbesondere, wenn ihr die Möglichkeit nutzt, regelmäßig den Vertrag zu wechseln.


1. Warum ein guter Internetanschluss in Berlin so wichtig ist

In den vergangenen Jahren hat sich die Bedeutung einer stabilen, schnellen Internetverbindung stetig gesteigert. Nicht nur Studierende und junge Leute, die Serien streamen oder online mit Freunden spielen, sind auf das Netz angewiesen – auch im Arbeitsalltag ist das Internet für viele Berufe unersetzlich geworden. Berlin ist eine Stadt der Start-ups, Kreativagenturen und Freelancer. Viele Menschen arbeiten von zuhause oder benötigen einen zuverlässigen Anschluss für Videokonferenzen, Online-Kollaborationen und große Datenmengen.

Darüber hinaus haben sich fast alle Bereiche des alltäglichen Lebens ins Netz verlagert. Vom Online-Banking, über Terminvereinbarungen für Ämter (in Berlin ein wichtiges Thema, Stichwort Bürgeramt-Termine!), bis hin zum Video-Streaming oder Smart-Home-Anwendungen: Ein stabiles, schnelles Internet ist die Voraussetzung, um mit all diesen Dingen nicht dauerhaft an die Grenzen der Geduld zu stoßen.

1.1. Die Entwicklung in Berlin

Zugegeben: Vor einigen Jahren galt Berlin im Hinblick auf Internetgeschwindigkeit noch als regelrechtes Entwicklungsland. Gerade innerhalb des S-Bahn-Rings klagten viele über schleppende Geschwindigkeiten, die teilweise kaum über 8 bis 16 Mbit/s lagen. Da half oft nur das Prinzip Hoffnung, dass es zu wenig Auslastung kommt – oder man konnte auf Glück hoffen, wenn ein Anbieter in der eigenen Straße bereits neue Leitungen verlegt hatte.

Doch die gute Nachricht: Die Zeiten haben sich geändert. Inzwischen ist an vielen Adressen in Berlin schnellstes DSL, Kabel oder sogar Glasfaser verfügbar. Wenn ihr euch also jetzt nach einem neuen Tarif umschaut, werdet ihr feststellen, dass selbst Geschwindigkeiten von 50 Mbit/s oder 100 Mbit/s längst keine Seltenheit mehr sind. Wer es richtig rasant braucht, kann in einigen Gebieten sogar bis zu 1.000 Mbit/s (1 Gbit/s) buchen.


2. Kriterien für die Wahl des richtigen Anbieters

Bevor wir uns detailliert einzelne Anbieter anschauen, solltet ihr euch im Klaren darüber sein, welche Anforderungen ihr persönlich habt. Denn: Nicht für jeden Haushalt ist der gleiche Tarif ideal.

2.1. Geschwindigkeit und Bandbreite

Die Bandbreite (gemessen in Mbit/s oder Gbit/s) entscheidet darüber, wie schnell ihr Dateien herunterladen könnt und wie gut große Datenmengen übertragen werden. Wer lediglich E-Mails checkt, ab und zu chattet und gelegentlich einen Film streamt, kommt mit 16 bis 50 Mbit/s in der Regel gut zurecht. Wer allerdings beruflich von zuhause aus arbeitet, große Dateien hoch- und runterlädt, häufig Videokonferenzen abhält oder aufwendige Online-Games spielt, wird von höheren Geschwindigkeiten (z. B. 100 Mbit/s, 250 Mbit/s oder mehr) profitieren.

Tipp: Schaut bei jedem Anbieter, welche Geschwindigkeiten an eurer konkreten Adresse verfügbar sind. Eine theoretisch angebotene 250-Mbit/s-Leitung nützt nichts, wenn bei euch in der Straße nur 16 Mbit/s technisch realisierbar sind.

2.2. Preis und Vertragslaufzeit

Viele Menschen schauen zunächst auf den Preis. Tatsächlich solltet ihr nicht nur den monatlichen Grundbetrag im Auge haben, sondern auch Einmalkosten (z. B. Bereitstellungsgebühren, Versandkosten für den Router) und mögliche Rabatte in den ersten Monaten. Häufig sind die Tarife in den ersten 6 bis 12 Monaten stark reduziert und ziehen danach deutlich an. Rechnet euch also ruhig den Durchschnittspreis für die gesamte Mindestlaufzeit (meist 24 Monate) aus, um Anbieter A und Anbieter B besser vergleichen zu können.

2.3. Stabilität und Service

Mindestens genauso wichtig wie die Geschwindigkeit ist die Stabilität der Verbindung. Nichts ist ärgerlicher als häufige Verbindungsabbrüche oder tagelange Störungen. Leider ist dies ein Punkt, der stark von individuellen Erfahrungen und der vorhandenen Netz-Infrastruktur abhängt. Schaut euch ruhig Erfahrungsberichte aus eurem Kiez an oder fragt in regionalen Facebook-Gruppen oder Nachbarschafts-Communities nach, wie zufrieden die Leute sind.

Der Kundenservice spielt ebenfalls eine große Rolle. Wenn mal etwas nicht funktioniert oder ein Techniker-Termin vereinbart werden muss, ist ein kompetenter und schnell erreichbarer Support Gold wert – ganz besonders, wenn ihr beruflich auf euer Internet angewiesen seid.

2.4. Zusatzleistungen: Telefon, TV, Kombi-Angebote

Oft bieten Provider Komplettpakete aus Internet, Telefon und TV an. Überlegt euch, ob ihr tatsächlich einen Festnetzanschluss benötigt oder ob ihr ohnehin am liebsten über das Handy telefoniert. Auch TV-Angebote sind für manche Haushalte relevant – gerade wenn man kein separates Kabel-TV nutzen möchte oder gerne die Mediatheken der Anbieter in HD-Qualität genießt.

Einige Anbieter gewähren Rabatte, wenn ihr zusätzlich einen Mobilfunkvertrag bei ihnen abschließt (z. B. der „MagentaEins“-Vorteil bei der Telekom). So lassen sich oft 5 bis 10 Euro pro Monat sparen. Schaut euch also auch mögliche Kombi-Angebote an, wenn euer Handyvertrag ohnehin bald erneuert werden soll.


3. Die großen Anbieter in Berlin

Der Berliner Markt ist zwar bunt, doch in der Praxis verteilen sich die meisten Neuanschlüsse auf wenige große Provider. Dazu gehören vor allem 1&1, die Deutsche Telekom und o2. Ebenso gibt es mitunter lokale und spezialisierte Anbieter sowie Kabelnetzbetreiber wie Vodafone oder PYUR. Für diesen Ratgeber konzentrieren wir uns jedoch auf die drei Platzhirsche im DSL-Bereich und geben anschließend noch einen Exkurs zum Thema Kabel- und Glasfaserinternet.

3.1. 1&1 Internet

1&1 hat sich in den vergangenen Jahren den Ruf erarbeitet, ein sehr flexibler und preislich meist attraktiver Anbieter zu sein. Das Unternehmen punktet oft durch Sonderaktionen, bei denen die Grundgebühr in den ersten Monaten 0 Euro beträgt oder stark reduziert ist. Die Bandbreite reicht hier von 16 Mbit/s bis zu 1.000 Mbit/s (also 1 Gbit/s), wobei natürlich immer die Infrastruktur an eurer Adresse entscheidend ist.

Vorteile von 1&1

  • Häufig sehr günstige Einstiegsangebote (z. B. mehrere Monate 0 Euro Grundgebühr)
  • Auch für professionelle Anwender sehr hohe Geschwindigkeiten verfügbar (bis 1 Gbit/s)
  • Inklusive Festnetz-Flatrate ins deutsche Festnetz (Mobilfunk meist kostenpflichtig, aber günstig)
  • Mietrouter oft eine „Fritzbox“ (als 1&1 Homeserver), die zu den besten Routern auf dem Markt zählt und sich durch häufige Software-Updates auszeichnet

Besonderer Hinweis: 1&1 war und ist bekannt für sehr transparente Verfügbarkeitsabfragen. Ihr gebt auf der 1&1-Website eure Adresse ein und seht sofort, welche Bandbreite ihr dort zu erwarten habt. Das ist wichtig, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Gerade in Berlin, wo sich die Internetversorgung in den letzten Jahren stark verbessert hat, lohnt sich ein Test bei 1&1 meist. Oft ist es möglich, eine 50- oder 100-Mbit/s-Leitung zu bekommen, in vielen Straßenzügen auch deutlich mehr. Bei Problemen profitiert man von einem relativ guten Kundenservice – zumindest im Vergleich zu manch anderem Anbieter.

3.2. Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom ist für viele immer noch das Synonym schlechthin für Telefon- und Internetanschlüsse in Deutschland. Die „Magenta“ ist zwar nicht mehr staatlich, hat aber immer noch den größten Kundenstamm und verfügt über die historisch gewachsene Infrastruktur. Das kann ein Vorteil sein, muss es aber nicht zwingend – gerade preislich liegt die Telekom häufig im oberen Bereich.

Vorteile der Telekom

  • Sehr gute Netzqualität, insbesondere durch den Einsatz von VDSL und Vectoring, was höhere Bandbreiten ermöglicht
  • Kombi-Angebote („MagentaEins“), bei denen man bei gleichzeitiger Buchung eines Internet- und Handyvertrags jeden Monat etwa 10 Euro sparen kann
  • Zusatzoptionen wie MagentaTV ermöglichen neben normalem Fernsehen auch Zugriff auf exklusive Inhalte und eine umfangreiche Mediathek

Die Deutsche Telekom bietet Geschwindigkeiten von 16 Mbit/s bis zu 250 Mbit/s, in manchen Gebieten auch mehr (VDSL oder Glasfaser). Wer großen Wert auf den besten Support legt und zudem die vielfältigen TV-Optionen nutzen möchte, ist bei der Telekom gut aufgehoben. Bedenkt aber, dass die Kosten ab dem siebten Monat oft deutlich anziehen können. Häufig zahlt man z. B. in den ersten sechs Monaten einen vergünstigten Tarif (z. B. knapp 20 Euro/Monat) und danach über 40 Euro/Monat.

Tipp: Wer ohnehin einen Telekom-Mobilfunkvertrag hat oder haben möchte, sollte unbedingt den MagentaEins-Vorteil prüfen. Dieser reduziert die monatliche Grundgebühr und macht das Paket aus Festnetz, Internet und Handy deutlich attraktiver.

3.3. o2 Internet

o2 war vor einigen Jahren (besonders nach der Integration von DSL-Angeboten) eine der spannendsten Alternativen im Markt und punktete durch niedrige Preise. Tatsächlich ist o2 auch heute noch ein interessanter Kandidat, zumal der Einstiegspreis oft niedrig ist – besonders in den ersten 12 Monaten des Vertrags. Danach können die Kosten allerdings steigen.

Vorteile von o2

  • Günstige Einstiegsangebote (häufig 12 Monate Rabatt)
  • Solide Auswahl an Bandbreiten (z. B. 10 Mbit/s, 50 Mbit/s, 100 Mbit/s, 250 Mbit/s)
  • Kombination mit o2-Mobilfunkverträgen kann sich lohnen

Kritikpunkt: In manchen Tarifen bei o2 gilt eine Drosselung, wenn ihr ein gewisses Datenvolumen (z. B. 100 GB) überschreitet. Zwar betrifft das laut o2 nur einen sehr kleinen Teil der Nutzer, aber wer exzessiv streamt oder oft große Datenmengen bewegt (z. B. beim Gaming, Cloud-Backups oder Home-Office), könnte durch diese Drosselung genervt werden.

Auch hier gilt: Vor einer Entscheidung unbedingt die Verfügbarkeit eurer Adresse checken. In vielen Regionen Berlins steht eine ordentliche Geschwindigkeit zur Verfügung. Doch es gibt auch Straßenzüge, in denen o2 langsamer ist oder gar nicht mit hohen Bandbreiten punkten kann.


4. Kabel- und Glasfaser-Alternativen

Neben DSL-Anbietern lohnt sich in Berlin auch ein Blick auf Kabel-Internet. Große Anbieter sind beispielsweise Vodafone (ehemals Kabel Deutschland) oder PYUR (ehemals Tele Columbus). Kabelanschlüsse versprechen in der Theorie Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s. Allerdings solltet ihr bedenken, dass ein Kabelanschluss in der Regel von allen Bewohnern im Haus geteilt wird. Sobald viele Nachbarn gleichzeitig Netflix streamen oder Daten herunterladen, kann die Geschwindigkeit in die Knie gehen. Realistisch gesehen kann es dann sein, dass ihr zwar offiziell 1.000 Mbit/s bucht, abends aber nur noch 4 oder 5 Mbit/s ankommen. Das ist natürlich frustrierend und konterkariert den vermeintlichen Vorteil.

Glasfaser hingegen bietet (wo verfügbar) eine extrem hohe und vor allem stabile Geschwindigkeit. Die Verfügbarkeit echter Glasfaseranschlüsse (FTTH – Fiber to the Home) ist in Berlin jedoch noch nicht flächendeckend gegeben und meist deutlich teurer. Wenn ihr in einem neueren Gebäude oder in einer Gegend wohnt, in der Glasfaser bereits verlegt wurde, lohnt sich das in puncto Zukunftssicherheit durchaus. Für die meisten Privathaushalte ist allerdings ein gutes VDSL-Angebot (z. B. 50, 100 oder 250 Mbit/s) oder ein kabelbasiertes Angebot ausreichend.


5. Worauf ihr beim Anbieterwechsel achten müsst

Da viele von euch möglicherweise schon über einen vorhandenen Internetanschluss verfügen, stellt sich die Frage: Wie läuft ein Wechsel in Berlin ab? Grundsätzlich ist der Internetanbieterwechsel bundesweit ähnlich geregelt, doch die Erfahrungen haben gezeigt, dass es insbesondere in Berlin immer wieder zu kuriosen Verzögerungen kommen kann.

5.1. Techniker-Termin und Service-Wüste

In Deutschland (und das gilt auch für Berlin) müssen oft Techniker der Deutschen Telekom tätig werden, selbst wenn ihr zu einem anderen Anbieter (z. B. 1&1) wechselt. Das liegt daran, dass die Telekom vielerorts immer noch die physische Leitung besitzt oder sie schalten und messen muss. Leider berichten einige Nutzer davon, dass es recht schwierig sein kann, einen schnellen Termin zu bekommen, und die Techniker oft nicht zur vereinbarten Zeit erscheinen.

Zwar hat sich die Lage etwas gebessert, aber man sollte mindestens mit einplanen, dass der Techniker-Besuch 1–2 Wochen dauern kann – im schlimmsten Fall länger. Wenn euer Anschluss bereits aktiv ist und nur der Tarif wechselt, kann es aber durchaus sein, dass gar kein Techniker erforderlich ist. Informiert euch bei eurem neuen Provider, ob in eurem Fall ein Techniker vor Ort erscheinen muss.

5.2. Die Kündigungsfrist

In den meisten Fällen beträgt die Mindestvertragslaufzeit für DSL-Verträge 24 Monate, mit einer Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Laufzeitende. Falls ihr nicht rechtzeitig kündigt, verlängert sich der Vertrag häufig um ein weiteres Jahr (12 Monate). Dieses „Verlängerungsjahr“ ist in der Regel ohne Einsteiger-Rabatte, ihr bezahlt also den vollen Monatspreis.

Wer Geld sparen möchte, sollte deshalb unbedingt daran denken, rechtzeitig zu kündigen und bei Bedarf den Anbieter zu wechseln. Oft lassen sich durch den Wechsel zu einem neuen Provider wieder Neukundenrabatte und bessere Angebote sichern.


6. Wie ihr langfristig am meisten Geld spart

Die meisten DSL-Anbieter in Deutschland rabattieren ihre Tarife vor allem in den ersten Monaten (z. B. 6, 9 oder 12 Monate). Danach zahlt ihr schnell 10 bis 20 Euro mehr pro Monat. Der günstigste Trick, um immer den besten Preis zu bekommen, ist das regelmäßige Wechseln des Providers. Das klingt lästig, spart aber bares Geld – oft summiert sich das pro Jahr auf 100 Euro und mehr.

6.1. Der 24-Monats-Rhythmus

Typischerweise haben DSL-Verträge eine Laufzeit von 24 Monaten. Damit ihr bei jedem Wechsel wieder als „Neukunde“ gilt und von den Aktionspreisen profitiert, müsst ihr tatsächlich zu einem anderen Anbieter wechseln. Beim selben Anbieter in einen neuen Tarif zu switchen, ist in den meisten Fällen nicht möglich – zumindest nicht zu den vorteilhaften Neukundenkonditionen.

Empfehlung:

  1. Spätestens 3 Monate vor Ablauf eures aktuellen Vertrages eine Kündigung losschicken.
  2. Angebote anderer Anbieter vergleichen (hinsichtlich Verfügbarkeit, Preis, Geschwindigkeit).
  3. Neuer Vertrag zum Laufzeitende abschließen.
  4. Von den Neukundenrabatten profitieren.

Auf diese Weise lassen sich über die Jahre gesehen viele Euro sparen, auch wenn es etwas Planungsaufwand erfordert.

6.2. Verhandlungen mit dem bisherigen Anbieter

Manchmal kann es sich lohnen, nach einer ausgesprochenen Kündigung doch noch beim alten Anbieter zu bleiben – sofern dieser euch ein entsprechendes „Rückholangebot“ macht. Das ist allerdings keineswegs garantiert. Manche Provider versuchen gar nicht erst, abgewanderte Kunden zu halten, andere wiederum unterbreiten ihnen einen neuen Deal mit erneutem Rabatt. Probieren kann man es, aber verlasst euch nicht darauf.


7. Surfstick & mobile Übergangslösungen

Ihr habt eure Wohnung bereits bezogen, aber die Freischaltung des neuen Anschlusses lässt auf sich warten? Dann steht ihr eventuell für ein paar Wochen ohne Festnetz-Internet da. Eine mögliche Überbrückungslösung ist ein mobiler Surfstick oder ein „Mobiler WLAN-Router“ mit einer SIM-Karte. So könnt ihr euer Notebook oder andere Geräte über das Mobilfunknetz ins Internet bringen, ohne euer Handy-Datenvolumen aufzubrauchen.

Gerade in Berlin, wo das 4G- (und an vielen Orten auch 5G-) Netz ziemlich gut ausgebaut ist, kann dies eine komfortable Zwischenlösung sein.

Achtet jedoch auf:

  • Datenvolumen: Viele Surfstick-Tarife kommen mit begrenzten GB-Kontingenten.
  • Kosten: Je nach Anbieter kann das recht teuer werden, wenn ihr sehr viel Datenvolumen benötigt.

Mit etwas Glück bietet euer neuer Internetanbieter an, euch einen mobilen WLAN-Router kostenlos zu überlassen, bis der Festnetzanschluss läuft. Fragt beim Vertragsabschluss nach dieser Option, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.


8. DSL, Kabel oder Glasfaser?

Diese Frage stellt sich häufig, wenn ihr in Berlin nach dem passenden Anschluss sucht. Hier noch einmal ein kurzer Überblick:

  • DSL (Digital Subscriber Line): Klassischer Internetanschluss über die Telefonleitung, heute meist VDSL mit bis zu 250 Mbit/s oder mehr. Stabilität und verfügbare Bandbreite variieren, hängen von der Leitungslänge und dem Ausbaustandard ab.
  • Kabelinternet: Nutzt das TV-Kabelnetz, in Berlin oft via Vodafone (ehem. Kabel Deutschland) oder PYUR. In der Theorie sind bis zu 1 Gbit/s möglich, in der Praxis aber Geschwindigkeitseinbrüche bei hoher Auslastung denkbar.
  • Glasfaser (FTTH): Sehr hohe Geschwindigkeiten (bis 1 Gbit/s oder mehr) und stabil. Verfügbarkeit jedoch noch nicht flächendeckend, Anschluss teils teurer und der Installationsaufwand kann höher sein.

Fazit: In Berlin ist DSL in Kombination mit VDSL- und Vectoring-Technologie meist die verlässlichste Option. Kabelinternet ist möglicherweise lohnenswert, wenn es in eurer Umgebung modern ausgebaut wurde oder kaum ausgelastet ist (z. B. wenige Nachbarn im Haus). Glasfaser ist derzeit eher die Zukunftsoption, kann sich aber für technikaffine Menschen, Gamer oder Firmen lohnen, wenn das Budget da ist.


9. Typische Stolperfallen und Tipps

Zum Abschluss dieses großen Vergleichs möchten wir noch ein paar häufige Stolpersteine nennen, die ihr vermeiden könnt:

  1. Zu spät kündigen: Viele vergessen, dass Verträge eine dreimonatige Kündigungsfrist haben. Tragt euch das Kündigungsdatum im Kalender ein oder nutzt eine Erinnerungs-App.
  2. Verfügbarkeit nicht prüfen: Wer blind einen Tarif mit 250 Mbit/s bucht, wird enttäuscht sein, wenn an der eigenen Adresse nur 16 Mbit/s möglich sind. Checkt also unbedingt vorher die Verfügbarkeit.
  3. Router-Kosten übersehen: Manche Anbieter verlangen zusätzliche Mietgebühren für einen Router, andere haben es bereits im monatlichen Preis inkludiert. Rechnet die Gesamtkosten zusammen, um ein realistisches Bild zu bekommen.
  4. Drosselungsregelungen übersehen: Informiert euch, ob es echte Flatrates sind oder ob z. B. nach 100 GB gedrosselt wird (besonders bei o2 DSL relevant).
  5. Kein Blick auf Kombi-Angebote: Wer gleichzeitig Mobilfunk, Internet und TV braucht, kann bei den richtigen Anbieter-Kombis kräftig sparen.
  6. Techniker-Termin nicht abgesprochen: Vor allem in Berlin kann es vorkommen, dass der Techniker nicht klingelt oder dass ihr am Ende warten müsst, weil niemand in der Wohnung war. Achtet darauf, dass ihr wirklich zum Termin anwesend seid.

10. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Finden des besten Internettarifs

  1. Bedarf ermitteln: Wie viele Personen leben im Haushalt? Welche Internetgeschwindigkeit wird wirklich benötigt? Wie hoch ist euer monatliches Budget? Braucht ihr TV, Festnetzflatrate oder Kombi-Angebote?
  2. Verfügbarkeit checken: Geht auf die Websites der großen DSL-Anbieter (1&1, Telekom, o2) und gebt eure Adresse ein. Notiert euch, welche Geschwindigkeiten in eurer Straße verfügbar sind.
  3. Angebote vergleichen: Achtet nicht nur auf den Promo-Preis in den ersten Monaten, sondern auf die Gesamtkosten über 24 Monate (inkl. eventuell einmaliger Bereitstellung).
  4. Tarif auswählen: Habt ihr ein gutes Gesamtpaket gefunden (Speed, Preis, Service)? Lest euch die Tarifdetails durch (Drosselung, Router-Mietkosten, Laufzeit, Kündigungsfristen).
  5. Vertragsabschluss: Schließt den Vertrag online oder telefonisch ab. Achtet darauf, ob ihr euren alten Vertrag kündigen müsst oder ob der neue Anbieter das für euch erledigt (manchmal wird das als Service angeboten, funktioniert aber nicht immer reibungslos).
  6. Router & Hardware: Entscheidet, ob ihr den Router vom Anbieter mieten oder kaufen wollt. Häufig sind Fritzbox-Modelle empfehlenswert.
  7. Techniker-Termin: Wenn nötig, bekommt ihr einen Termin zur Schaltung. Plant ausreichend Zeit ein und seid zuhause.
  8. Surfstick oder mobile Lösung: Falls ihr ohne Internet dasteht, besorgt euch zur Überbrückung einen Surfstick oder fragt bei eurem neuen Anbieter nach einer Übergangslösung.
  9. Geschwindigkeit testen: Nach der Schaltung misst man oft nur einmal die Leitung. Testet am besten selbst mit gängigen Speedtest-Tools, ob die zugesicherte Geschwindigkeit ankommt. Wenn nicht, meldet es beim Support.
  10. Kündigung vormerken: Sobald alles läuft, notiert euch das Datum, bis wann ihr wieder kündigen müsst, falls ihr nach 24 Monaten erneut wechseln wollt, um Geld zu sparen.

11. Fazit: So findet ihr den optimalen Internetanbieter in Berlin

Berlin ist eine bunte Stadt, und genauso vielfältig sind die Tarife, die euch fürs Internet zur Verfügung stehen. Ob ihr euch für 1&1, die Telekom, o2 oder einen anderen Anbieter entscheidet, hängt letztlich von eurer persönlichen Priorität ab: Benötigt ihr maximale Geschwindigkeit? Setzt ihr auf einen möglichst günstigen Preis? Interessieren euch Kombipakete (Internet, Telefon, TV, Mobilfunk)? Gerade 1&1 überzeugt in den letzten Jahren viele Berlinerinnen und Berliner durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und eine große Bandbreiten-Auswahl an den meisten Adressen. Die Telekom besticht hingegen mit einer sehr guten Netzqualität und attraktiven Kombi-Paketen, ist aber oft preislich etwas höher angesiedelt. o2 kann gerade für Schnäppchenjäger in den ersten 12 Monaten interessant sein, allerdings muss man möglicherweise mit Drosselungen leben.

Berlin hat sich in puncto Internetgeschwindigkeit enorm weiterentwickelt. Wollte man noch vor 10 Jahren kaum glauben, mit welcher Langsamkeit so manche DSL-Leitung daherkam, sieht die Realität heute deutlich besser aus. Fast in allen Stadtbezirken sind solide Geschwindigkeiten verfügbar, teilweise sogar Gigabit-Anschlüsse. Dennoch solltet ihr euch nicht allein von der Maximalgeschwindigkeit blenden lassen, sondern auch auf den durchschnittlichen Monatspreis während der 24 Monate Laufzeit, die Stabilität der Verbindung und mögliche Service-Leistungen achten.

Wer clever ist, behält seine Laufzeit im Blick und wechselt nach 24 Monaten erneut zu einem anderen Anbieter, um erneut von den Neukundenangeboten zu profitieren. Viele Berlinerinnen und Berliner haben sich angewöhnt, diesen Schritt konsequent durchzuführen – es ist heutzutage Gang und Gäbe und spart wirklich eine Menge Geld.


12. Noch ein Tipp zum Schluss: Mobilfunkanbieter in Berlin

Wenn ihr durch diesen Ratgeber euren passenden Internetvertrag gefunden habt, solltet ihr auch euren Mobilfunktarif mal unter die Lupe nehmen. In Berlin gibt es zahlreiche lokale und überregionale Mobilfunkanbieter. Teilweise kann ein Kombivertrag (z. B. DSL + Handy) den Preis erheblich drücken. Schaut daher, ob sich ein Paket mit dem Anbieter eurer Wahl lohnt.

Weitere Infos: Lest gerne unseren Artikel zu den besten Mobilfunkanbietern in Berlin, in dem wir detailliert erklären, worauf man beim Smartphone-Tarif in der Hauptstadt achten sollte – gerade in Bezug auf Netzabdeckung, 5G-Verfügbarkeit, Prepaid- vs. Laufzeitverträge und mehr.

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